Maßschuhe

Der Fuß – ein architektonisches Wunderwerk

Er ist die Basis unseres Körpers und ein architektonisches Wunderwerk von 28 Knochen, Muskeln, Sehnen und Bändern – der Fuß. Stimmt die Fußstellung nicht, kann der gesamte Körper nicht im Lot sein.

Doch die Probleme an und mit den Füßen haben zugenommen, seit viele Schuhe nicht mehr unter fachkundiger Beratung in einem Fachgeschäft gekauft werden.

Die Folgen unpassender, schlecht verarbeiteter Schuhe sind nicht nur rasche Ermüdungserscheinungen beim Gehen oder Blasen, sondern gravierender noch Gelenk- und Rückenschmerzen mit der Gefahr langfristiger Haltungsschäden oder Allergien und sogar Pilzinfektionen. Gesundheitsschädigend ist auch Chrom 26, das bei der Herstellung von Schuhen minderer Qualität häufig verwendet wird.

Der Kauf billiger Schuhe geht fast immer mit Abstrichen bei der Fußgesundheit und damit bei der Lebensqualität einher.

Wie entsteht ein Maßschuh?

Maßschuhe stellen im Vergleich zu Konfektionsschuhen besonders hohe Ansprüche an Verarbeitung und Güte der Materialien. Lange Lebensdauer und hohe Qualität zählen ebenso wie Passform und Individualität.

Grundlage der Maßanfertigung eines Schuhes sind handwerkliches Können und lange Erfahrung sowie die Verwendung bewährter und qualitativ hochwertiger Materialien.

Die Anfertigung eines Maßschuhes beginnt mit der Herstellung des Leistens – der Nachbildung des individuellen Fußes aus Holz oder – seltener – Kunststoff. Allein der Leisten entscheidet über den späteren Tragekomfort eines Schuhes, denn er bestimmt die Wölbung des Mittelstücks zwischen Sohle und Absatz, auf dem beim Gehen das Körpergewicht lastet.

Zum Bau des Leistens wird zunächst ein Fußabdruck angefertigt, an dem der Schuhmacher Maß nimmt:

Wie hoch ist der Spann und welchen Umfang hat der Fußballen? Wie wölbt sich der Fuß? Die Aufgabe bei der Anfertigung des Leistens besteht darin, diese Vorgaben zu berücksichtigen, ohne dabei das Design des Schuhes aus den Augen zu verlieren. Anhand des Leistens werden in den nächsten Arbeitsschritten Ober- und Futterleder zugeschnitten und der Schaft genäht. Der Schaft wird auf den Leisten aufgezwickt, dabei werden die Vorder- und Hinterkappen eingearbeitet.

Nach dem Trocknen der Kappen und des Schaftes beginnen die Bodenarbeiten, entweder rahmengenäht, durchgenäht oder auch aufgeklebt. Die Sohlen und Absätze werden auf den Boden angebracht, dann die Innensohle aus Leder eingearbeitet. Der Schuh wird geschliffen und poliert.

Nach über 200 Arbeitsschritten und je nach Aufwand 10 bis 25 Stunden reiner Arbeitszeit ist der Maßschuh angefertigt.